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Corporate Banking im Mittelstand

Unruhe bei den Firmenkundenbanken. Aber zum Glück nicht bei allen.

Bankhäuser, die sich aus dem deutschen Firmenkundengeschäft zurückziehen oder ihr Engagement zurückfahren. Wichtige Player, die ihren Zusammenschluss erklären. Und dazu die trüben wirtschaftlichen Aussichten. Finanzentscheider im Mittelstand haben es gerade nicht leicht, ihre Finanzierungspartner beisammenzuhalten. Die niederländische ABN AMRO hingegen versichert: Wir sind gekommen, um zu bleiben.

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Schlechte Zeiten für die Realwirtschaft bedeuten schlechte Zeiten für Banken. In den vergangenen Monaten häuften sich die negativen Nachrichten insbesondere aus: dem Corporate-Banking-Geschäft. Die DZ Bank etwa verzeichnete im Segment Verbund- und Geschäftsbank einen Rückgang ihres Ergebnisses vor Steuern um mehr als die Hälfte. Auch die Helaba musste 2024 einen massiven Gewinneinbruch im Firmenkundengeschäft hinnehmen. Das Ergebnis ging um rund 65 Prozent auf 142 Millionen Euro zurück.

Der wichtigste Grund? Die schlechte Wirtschaftslage und das dadurch gestiegene Ausfallrisiko. So haben die meisten Firmenbanken ihre Zuführungen für die Risikovorsorge im vergangenen Jahr deutlich erhöht.

Unruhige Zeiten: Hausbankenlandschaft ist weniger stabil als erwartet

Senior Banker Jeannine Metzger von der Bethmann Bank: „Wir erleben gerade eine Veränderung der Hausbankenlandschaft.“

Während die einen schwächeln, ziehen sich andere Banken gleich ganz oder teilweise aus dem deutschen Firmenkundengeschäft zurück. BayernLB und Santander sind zwei der Häuser, die ihr Corporate-Banking-Geschäft in Deutschland zurückgefahren haben oder dies in den kommenden Jahren vorhaben. Und dann ist da ja noch die Causa Commerzbank. Ihre mögliche Übernahme durch die Unicredit hat nicht nur die Politik in Aufruhr versetzt, sondern treibt auch Finanzentscheider*innen in Unternehmen um.

Ist es also auch umgekehrt so, dass unruhige Zeiten im Bankensektor unruhige Zeiten für die Realwirtschaft zur Folge haben? Ja, sagt Jeannine Metzger, Firmenkundenbetreuerin bei der Bethmann Bank: „Wir erleben gerade eine Veränderung der Hausbankenlandschaft. Sie ist aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr so stabil, wie sie es zu sein pflegte.“

Bankensondierung steht wieder auf den To-Do-Listen der Finanzverantwortlichen

Besonders herausfordernd sei die Situation, weil sich die Unternehmen in Zeiten der Krise und der Transformation mit einem steigenden Finanzbedarf konfrontiert sähen. „Den gilt es auf einem veränderten Finanzierungsmarkt zu eruieren und sich unter Umständen auf neue Partner einzustellen. Das Thema Bankensondierung ist jedenfalls wieder ein Punkt auf den To-Do-Listen der Finanzverantwortlichen“, sagt Metzger.

Eine Einschätzung, die durch den aktuellen FINANCE Banken-Survey bestätigt wird. 250 Finanzvorstände, Leiter Finanzen und Treasurer wurden zu den aktuellen Entwicklungen – insbesondere dem potenziellen Merger von Hypovereinsbank/Unicredit und Commerzbank – befragt. Während größere Unternehmen und Konzerne der Idee eines großen europäischen Players durchaus etwas abgewinnen können, zeigt sich der Mittelstand besorgt. „Banken mit Fokus auf das Mittelstandsgeschäft sind eher dünn gesät. Durch eine Zusammenlegung gehen Kredit-/Bilanzvolumen und Preiswettbewerb verloren“, schreibt ein Umfrageteilnehmer.

Die Umfrage zeigt auch: Viele Finanzentscheider*innen schauen sich schon jetzt nach Alternativen um. Einige von ihnen führt die Suche zu Jeannine Metzger. „Wir führen viele Gespräche“, bestätigt die Firmenkundenbetreuerin. Und verweist auf das starke Deutschland-Commitment der Konzerngesellschaft der Bethmann Bank: der niederländischen ABN AMRO Bank N.V..

 

 

Auf Wachstumskurs: ABN AMRO will führende Rolle am deutschen Markt einnehmen

Tatsächlich: Während sich andere vom deutschen Markt zurückziehen, legen die Niederländer gerade richtig los. Seit 2019 bietet die ABN AMRO Bank N.V. Frankfurt Branch umfangreiche Leistungen im Corporate Banking an. Mit dem jüngst vollzogenen Kauf der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG (HAL) wird das Geschäft nun deutlich ausgebaut. Unter der Marke ABN AMRO sollen die zukünftig kombinierten Einheiten ein breites Angebot an Corporate-Banking-Lösungen für große institutionelle Kunden und Firmenkunden abdecken.

Als der Erwerb von HAL am 30. Juni offiziell abgeschlossen war, ließ sich Marguerite Bérard, CEO der ABN AMRO Bank N.V., wie folgt zitieren: „Durch die Übernahme wird Deutschland zu unserem zweitgrößten Markt. Zusammen mit HAL wird ABN AMRO Deutschland das Wachstum der vergangenen Jahre verstärkt fortsetzen. Unser Anspruch ist klar: Wir wollen eine führende Rolle im deutschen Markt als internationale Bank für Wealth Management und Corporate Banking einnehmen.“

Entrepreneur & Enterprise: Ganzheitliche Beratung für Familienunternehmen

Und was macht Firmenkundenbetreuerin Jeannine Metzger bei der Bethmann Bank? Deckt diese nicht eher das Privatkundensegment ab? Das stimmt zwar. Unter der Marke Bethmann Bank (zukünftig Bethmann HAL) läuft vor allem das Wealth Management der ABN AMRO Bank in Deutschland. Doch für mittelständische Familienunternehmen hat die Bank seit 2022 ein besonderes Angebot. Mit „Entrepreneur & Enterprise“ (E&E) bietet sie eine ganzheitliche Beratung für Unternehmer*innen, die nicht nur ihre Firmenbilanz, sondern auch die Familienfinanzen im Blick haben müssen.

„In Familienunternehmen hängen Privates und Geschäftliches eng miteinander zusammen. Das spiegelt sich aber nur selten in der Finanzberatung finanuiellen Betreuung“, erklärt Metzger. Bei der Bethmann Bank hingegen komme alles aus einer Hand. „Ob Wachstumsfinanzierung oder Zahlungsverkehr, private Vermögensanlage oder die Beratung zu Nachfolgelösungen.“

Ein besonderer Fokus des E&E-Bereichs liegt auf Transformationsthemen wie Mobilität, Digitalisierung und Erneuerbare Energien. Doch Jeannine Metzger will das nicht als Ausschluss verstanden wissen. ABN AMRO und Bethmann Bank hätten keinen Sektoransatz, wie ihn manch andere Bankhäuser verfolgen. Etwa die BayernLB, die für ihren Umbau zum „fokussierten Spezialfinanzierer“ zuletzt einigen Branchen den Rücken kehrte – zum Leidwesen mancher Kunden.

Anders die ABN AMRO, die ihr Deutschlandgeschäft nicht ab- sondern aufbaut. „Deutschland ist für uns Wachstumsregion Nummer 1 nach den Niederlanden“, wiederholt Jeannine Metzger die Botschaft der ABN AMRO in Richtung potenzieller Kunden. Und: „We are here to stay.“

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