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Managed Services

„Die Zukunft von Managed Services hat gerade erst begonnen“

Interview mit Ralf Bauer, President CGI Deutschland

© AdobeStock

Die digitale Transformation von Unternehmen bleibt leider viel zu oft noch unvollendet. Nur rund ein Drittel der Unternehmen weltweit erzielen trotz hoher Investitionen die von ihnen erwarteten Vorteile ihrer Digitalisierungsstrategie gemäß der jüngsten CGI-Kundenumfrage. Dieser technologische Rückstand kann jedoch mit modernen Formen von Managed Services in einen echten Digitalisierungsvorsprung verwandelt werden.

Unternehmen sind mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Warum scheitern sie so oft bei der praktischen Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategien?

Ralf Bauer: Unternehmen kämpfen bei ihrer Modernisierung mit einer Fülle von Problemen. Sie reichen vom Fachkräftemangel über das Silodenken bis hin zur mangelnden Resilienz gegen disruptive Entwicklungen. Zudem dominiert immer noch eine sehr IT-zentrierte Perspektive bei der Digitalisierung. All diese Faktoren zusammengenommen führen dazu, dass die Prozesse nicht Ende-zu-Ende standardisiert und harmonisiert werden. Dadurch sind die Workflows nach wie vor zu aufwendig und Doppelarbeiten behindern immer noch die Fortschritte bei der Produktivität. Das führt dazu, dass die Potenziale nicht ausgeschöpft werden. Dies wiederum verhindert, dass die Investitionen in die Digitalisierung ihre volle Wirkung entfalten können. In einer solchen Situation sind Managed Services ein probates Mittel, die Lücke zwischen Digitalisierungsrückstand, ineffizienten Prozessen und Fachkräftemangel zu schließen.

Warum sind Managed Services bei der Lösung dieser Herausforderungen so wichtig?

Ralf Bauer: Managed Services können bei der Modernisierung von Unternehmen auf vielen Ebenen unterstützen. Wie die aktuelle Lünendonk-Studie „Managed Services – Der Weg in die Transformation und aus dem Fachkräftemangel“ zeigt, liegt der größte Bedarf bei Cybersecurity, Operationsthemen sowie Data Analytics und KI. Angesichts der gewachsenen strategischen Bedeutung der IT für den Geschäftserfolg sind Managed Services neben der reinen Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung immer häufiger auch bei der Weiterentwicklung der Unternehmens-IT und deren Beitrag zum Gesamtergebnis gefragt. Der Fokus verschiebt sich von einer reinen SLA-orientierten Leistungserbringung hin zu einem ergebnisorientierten Ansatz, bei dem der Geschäftserfolg des Kunden im Zentrum steht. Wir beobachten bereits seit einigen Jahren den Trend, dass immer mehr Unternehmen die Verantwortung für Geschäftsprozesse inklusive der dahinter liegenden IT-Systeme gemeinsam betrachten und strategische Dienstleistungspartner suchen, die eine solche Gesamtverantwortung übernehmen können. Mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen in der Studie benötigen Managed-Service-Modelle, bei denen der Provider während der Vertragslaufzeit kontinuierlich für Prozessinnovationen und -verbesserungen sorgt. Der IT-Dienstleister wird so zum Sparrings-Partner für die Effizienz interner Prozesse und die Passgenauigkeit von Geschäftsmodellen – etwas, wo der Partner oftmals das erreichen kann, was intern noch gescheitert ist. Es geht also weniger darum, den Input eines Dienstleisters zu bewerten, als vielmehr seinen Output im Sinne des Geschäftsergebnisses zu betrachten.

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Wie kann eine so intensive Kooperation in der Praxis konkret aussehen?

Ralf Bauer: Ein aktuelles Beispiel dafür ist unsere Zusammenarbeit mit der Volkswagen Group. Der Konzern hat sich im Rahmen seiner Digitalisierungsoffensive das strategische Ziel gesetzt, die große Zahl an IT-Bestandssystemen durch deutlich weniger, aber leistungsfähigere und konzernweit skalierbare Neuentwicklungen zu ersetzen. Damit sollen drei Effekte erzielt werden: schnellere Prozesse sowie mehr und konzentriertere Kapazitäten in der Softwareentwicklung bei gleichzeitig deutlicher Reduzierung der IT-bezogenen Betriebskosten. Um genau das zu erreichen, wurde Anfang dieses Jahres mit MARV1N, sprich „Marvin“, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von CGI gegründet, die exklusiv als IT-Dienstleister für den VW-Konzern arbeitet, um den rapide wachsenden Bedarf an Softwareentwicklung aufzufangen und als internationale Entwicklungseinheit für konzernweite Digitalisierungsprojekte zu agieren.

Wie sehen dabei die Arbeitsteilung und die Verantwortlichkeiten aus?

Ralf Bauer: Die Mitarbeiter von MARV1N setzen ihre Kompetenzen ausschließlich für Projekte bei Volkswagen ein. Dadurch ist die Exklusivität der Ergebnisse gesichert. Durch die enge Einbindung der Teams in die internen Prozesse sichert Volkswagen zudem den Verbleib dieses Know-hows im eigenen Unternehmen. Der Konzern erwartet von diesem sehr engen Kooperationsmodell eine Reihe von Vorteilen: Durch MARV1N werden einerseits die Entwicklungsabläufe beschleunigt, gleichzeitig haben die Fachkräfte durch ihre intensive, langfristig angelegte Arbeit ein tiefes Verständnis für die Kernprozesse und Softwareprodukte im Konzern entwickelt. Die Software-Architekten, Entwickler und Berater von MARV1N können so ihr technologischen Know-how intensiver mit dem Expertenwissen von Prozessen im Automotive-Bereich verknüpfen.

Wie schätzen Sie die Entwicklung von Managed Services ein?

Ralf Bauer: In meinen Gesprächen mit Kunden aus allen Branchen höre ich immer öfter, dass sie mit dem richtigen Partner eine Auslagerung von IT- und Geschäftsprozessen im größeren Stil ernsthaft in Erwägung ziehen. Ich bin überzeugt, dass diese Vorgehensweise in Zukunft weiter an Relevanz gewinnen wird.

Weitere Informationen und Beratung zu den IT-Innovationen der CGI Deutschland B.V. & Co. KG finden Interessierte hier.
 

Impressum:

CGI Deutschland B.V. & Co. KG
Leinfelder Straße 60
70771 Leinfelden-Echterdingen
 
T: +49 711 728 46 600
F: +49 711 72846-846
 
Handelsregister: AG Stuttgart (HRA 732235)
Steuernummer: 97109/60377
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 UStG: DE 114 118 368
Persönlich haftende Gesellschafterin: CGI General Partner B.V., Rotterdam, Niederlande, KvK-Nr. 74017632
Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Ralf Bauer, Volker Katz

 

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